Dienstag, 26. Juli 2011

2. Tag, 24.7.2011

Wir frühstücken nicht bei Starbucks um die Ecke, sondern eine Straße weiter im "Diners", weil es so schön altamerikanisch aussieht. Optimistische familiäre Atmosphäre, Chrom, Merilyn Monroe-Bilder überall and so on. Standesgemäß frühstücken wir eggs with bacon and fried potatoes, gut und reichlich, Wasser 2/3 Eis und Kaffee werden sofort gebracht und eine ältere, freundliche Dame mit weißem Haar in Shorts kümmert sich liebevoll um uns. So muss es gewesen sein, das gute, alte Amerika. Sie kümmert sich um jeden Gast ähnlich freundlich und zuvorkommend. Viele Kunden kennt sie wohl schon.




Dann holt uns Käfer zum Kirchgang ab, schließlich ist Sonntag – und er Organist. Der Pfarrer der deutschen Gemeinde in Washington kehrt nach 7 Jahren nach Wiesbaden zurück. Käfer eröffnet und beschließt den Gottesdienst jeweils mit einem vom Sohn des Pfarrers auf dem Klavier begleiteten Orgelspiel, was ihm sehr gut gelingt. Danach steht man bei Kaffee, Wein und einem kleinen Imbiss zusammen. Tante Hennie wird von vielen Gemeindemitgliedern sehr herzlich und freundlich begrüßt. Da sie kaum noch etwas sieht und an den Rollstuhl gebunden ist, kommt sie nur noch selten zu den Gottesdiensten.



Am Nachmittag hält es Vera nicht länger, wir müssen zur Mall. Wir nehmen die Metro zur Union Station und wählen aus der großen Menge von Imbissstuben im Keller des Bahnhofs ein geeignetes Mahl aus. Dann schleichen wir durch die glühende Hitze zum Capitol. Wir blicken zum im Großstadtdunst gerade noch erkennbaren Obelisken und machen uns auf den Marsch. 



Natürlich sind wir beeindruckt vom Capitol und den gewaltigen Bauwerken links und rechts der Mall, aber die Hitze zwingt uns immer wieder zu Pausen. Um etwas Linderung zu suchen gehen wir in das "Museum of natural history" – oder sollte man besser sagen für Dinosaurier und kleine Kinder, jedenfalls sind wir nicht alleine. Stefan kriegt schnell einen Koller - zu viele Menschen- und wir wagen uns wieder hinaus in die Subtropen.

Der Obelisk des Washington-Memorials

Die letzte schattenlose Strecke zum Washington Memorial schaffen wir auch noch. Nett, wie es da von einem Kreis amerikanischer Flaggen umringt emporragt.
Oh, wie ist das
HEISS
Vera hat fertig, Stefan schaut noch vergleichsweise frisch aus ...

Danach hat Vera fertig, doch Stefan gelingt es im letzten Moment rettende Flüssigkeit für einen stattlichen Preis bei einem infernalisch grinsenden Koreaner zu organisieren. Abends Salat zuhause und Besuch bei Tante Hennie bei netten Gesprächen und Bier und Wein. By the way – Wein ist besonders teuer, aber nicht besonders gut. Wir können Käfer gerade noch davon abhalten, dem Wunsch seiner Mutter entsprechend, eine Flasche Sekt für 50 Dollar zu kaufen.




Vera nickt auf dem Sofa ein, dieses arme Opfer des Jetlags, während der USA- erfahrene Stefan wacker die Kommunikation alleine bestreitet. Käfer erbarmt sich schließlich und kutschiert uns ins Appartement.

Erste Eindrücke:
hot, hot, hot! And cold-hot, cold-hot … ! Der Wechsel zwischen der tropischen Hitze und der eiskalten Luft in den klimatisierten Gebäuden der Geschäfte, Museen und vor allem der städtischen Busse macht uns zu schaffen.

Die Amerikaner sind sehr freundlich und fragen schnell, wo man herkommt.
Wenn wir sagen aus Deutschland, erzählen sie schnell über Wurzeln, Beziehungen oder Erinnerungen, die sie mit Deutschland verbinden.

Amerika ist gar nicht so anders.

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